Gartentagebuch vom Sonntag, 21. Mai 2015
Ein Wochenende im Mai
Ein wirklich wunderbares Wochenende liegt hinter uns. Leider war es viel zu kurz für all die gerade jetzt anfallenden Arbeiten im Garten. Wir haben aber viel erledigen und einiges Neues beginnen können.
Das Wetter war dem Mai angemessen. Schön warm, aber nicht heiß. Von drinnen, bei meinem Computer-Arbeitsplatz im Haus, sah es schon herrlich aus. Draußen dann fühlte es sich so unbeschreiblich gut an. Die warme Luft, der Duft und das Gebrumme und Gesumme und Gezwitschere im Garten. Das Leben dort ist in vollem Gange.
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Blick vom Schreibtisch in den Garten (c) by Joachim Wenk |
Die Eisheiligen sind vorbei, alles ist vorbereitet, jetzt kommen Tomaten und Co in die Beete
Bevor ich endlich meine Tomaten und Paprika pflanzen konnte, mußte das Gewächshaus von innen und außen abgewaschen werden. Die Beläge auf den Scheiben hindern viel vom Sonnenlicht daran, hinein zu strahlen. Das ist nicht gut für die lichthungrigen Geschöpfe.
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Fensterputzen am Gewächshaus war angesagt (c) by Joachim Wenk |
Wie jedes Jahr ist auch dieses Jahr wieder ein Laubfrosch im Gewächshaus. Er hat mich die ganze Zeit beobachtet und ist nicht weg gehüpft. Nur ab und an ist er ein wenig die Scheiben hoch geklettert, wenn ich ihm zu „gschaftig“ wurde in seiner Nähe.
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mein Laubfrosch im Gewächshaus (c) by Joachim Wenk |
In der Gemüse-Kinderstube herrscht ein ständiges Kommen und Gehen. Laufend wird ausgepflanzt und neu gesät.
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junges Gemüse im Gewächshaus (c) by Joachim Wenk |
Schnittlauch und Blutampfer stehen immer hier in der Ecke im Gewächshaus und sorgen ganz zeitig im Frühjahr schon für frisches Grün. Jetzt dürfen sie erst einmal ein wenig vor sich hin wachsen. Draußen in den Beeten steht ja noch genügend grüner Nachwuchs für die Salate und Vesperbrote.
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Blutampfer und Schnittlauch im Gewächshaus (c) by Joachim Wenk |
Jedenfalls sind jetzt im Gewächshaus und auch im Freien die Tomaten genau wie Chillies und Paprika gepflanzt. Jetzt kann es nicht mehr lange dauern, bis die ersten Früchte dran hängen. An den Paprika hängen schon sehr viele. Und einige Tomaten haben die ersten Blüten.
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Die Tomaten sind ausgepflanzt (c) by Joachim Wenk |
Zeitig im Frühjahr hatte ich Ackerbohnen als Gründünger in die Tomatenbeete gesät. Sie wuchsen kräftig, bildeten schöne Grünmasse, die jetzt als Mulch den Boden feucht hält. Die Wurzeln bleiben im Boden. Sie haben Stickstoff aus der Luft gesammelt. Zur Hilfe nehmen sie dabei die Knöllchenbakterien, die sich an ihren Wurzeln ansiedeln. Beim Verrotten steht dieser Stickstoff dann gleich wieder den stark zehrenden Tomaten zur Verfügung. Im Bild habe ich versucht so eine Wurzel mit ein paar der anhaftenden Knöllchen abzulichten. Ein bisschen kann man das auch erkennen.
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Knöllchen mit Stickstoff an den Leguminosen-Wurzeln(c) by Joachim Wenk |
Der Gemüsegarten füllt sich, bald ist hier alles zugewuchert
Das selbst gebastelte Bohnenzelt ist aufgerichtet und die Bohnenkerne im Boden versteckt. Zum ersten Mal sind auch afrikanische Meterbohnen dabei. Die Samen bekam ich von einer lieben Bekannten, die seit Jahren begeistert ist von diesen Bohnen.
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Bohnen-Zelt (c) by Joachim Wenk |
So sieht mein Gemüsegarten im Moment aus.
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Blick in den Gemüsegarten mit Gewächshaus (c) by Joachim Wenk |
Hier sieht man, rechts am Bohnenzelt vorbei blickend, den noch ( oder eben nach den Frösten wieder) kahlen Walnußbaum und den Rambler in ihm. Über und über ist er schon mit Knospen besetzt.
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Blick in den Gemüsegarten (c) by Joachim Wenk |
Am anderen Zelt, das für Bohnen wirklich zu niedrig ist (solche Spielsachen bekommt man, wenn man im Gartenkatalog bestellt), wachsen die Blauwschokker Erbsen. Mit etwas über 2m Höhe ist es für sie schon fast noch zu niedrig. Für Bohnen ist es ungeeignet.
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Blaukraut und Erbsen Blauwschokker und eine selbst ausgesäte Haferwurzel (c) by Joachim Wenk |
Kohlrabi und Salat gedeihen wirklich prächtig. Salat gibt es jetzt täglich zu essen.
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Kohlrabi (c) by Joachim Wenk |
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Kopfsalat (c) by Joachim Wenk |
Der frühe Weißkohl steht kräftig im Beet und der als Gründünger dazwischen gesäte Spinat fängt an zu wachsen. Ich habe gelesen, daß Erdflöhe, die mir immer großen Schaden anrichten, ja weder feuchten (gemulchten) Boden mögen noch Salat oder Spinat in den Reihen. Na das probiere ich doch sofort aus! Ob ich sie damit vielleicht endlich einmal etwas in Schach halten kann?
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Frühkohl mit Spinat als Untersaat (c) by Joachim Wenk |
Katzenminze, Akeleien, Iris und andere hübsche Frühlingsblüher im Staudengarten.
Etliche meiner Stauden haben den Winter gelitten und kommen nicht mehr oder erst sehr spät und schwach. Hier im sonnigen Vorgarten ist es am buntesten. Also zumindest wenn man Blau mag. Die Katzenminze wächst ja wirklich überall. Und ich liebe sie wirklich. Ich hatte es nicht übers Herz gebracht die ganzen Sämlinge am Fuße der Mauer zu entfernen. Jetzt stehen sie in voller Blüte.
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Katzenminze, wohin das Auge blickt (c) by Joachim Wenk |
Zum ersten Mal blühen gerade die Iris, die ich von Anna aus Wien bekam. Zwei Jahre habe ich jetzt auf die Blüten gewartet. Eine tolle Farbkombination hat sie.
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Annas Iris aus Wien (c) by Joachim Wenk |
Die Iris aus Mutters ehemaligem Schrebergarten blüht einmal wieder. Auch dieser Farbton ist wunderschön.
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Mamas Iris aus ihrem ehemaligen Garten (c) by Joachim Wenk |
Drei Färberhülsen habe ich im Herbst gepflanzt. Ich kannte diese Staude nicht, fand aber die Blüten sehr schön. Diese hier wuchs im Frühjahr gleich in die Höhe und blüht jetzt. Die anderen beiden, von denen ich nur notierte in welche Beete ich sie setzte, aber leider nicht, wohin dort genau, fand ich lange nicht. Dann bemerkte ich eine von denen ganz zart in einem Beet. Sie blüht noch nicht. Die Dritte bleibt verschwunden. Sie habe ich bis heute nicht mehr gefunden.
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meine erste Färberhülse blüht (c) by Joachim Wenk |
Naja und dann die Akeleien. Um die muß man sich nicht kümmern. Nur entfernen muß man sie fast wie Unkraut. Wichtig aber dabei ist, daß man auch genügend stehen lässt, im Eifer des Gefechtes beim Unkraut rupfen.
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Akeleien (c) by Joachim Wenk |
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Akeleien (c) by Joachim Wenk |
Ebenfalls noch aus Mutters Schrebergarten stammt dieser Zierlauch. Ich weiß gar nicht, wie viele Jahre wir den schon haben.
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Mamas Zierlauch (c) by Joachim Wenk |
Hier haben sich zwei „Unkräuter“ gefunden und ergeben eine schöne Farbkombination. Bei den beiden muß man nicht hegen und pflegen sondern eher immer zu auslichten, so wuchern sie.
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wuchernde Frühlingsblüher (c) by Joachim Wenk |
Die Walzenwolfsmilch hat schon ihre Blüte hinter sich. Aber auch mit den Samenkapseln sieht sie sehr dekorativ aus. Die lasse ich ausreifen. Hat sie sich doch dadurch bisher auch schon vermehrt.
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Samenkapseln der Wolfsmilch (c) by Joachim Wenk |
Und was tut sich bei den Kübelpflanzen?
Am mediterranen Platz haben nun endgültig alle Kübelpflanzen ihr Sommerquartier bezogen. Zum allerersten Mal treibt meine Strelitzie tatsächlich eine Blüte. Du meine Güte, da haben wir uns wirklich gefreut und sind jetzt äußerst gespannt, wenn sie aufblüht.
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Blütentrieb der Strelitzie (c) by Joachim Wenk |
Ja die lieben Kübelpflanzen. Die Feige litt ja sehr stark unter den Eisnächten im April und fror komplett zurück. Seither herrschte absoluter Stillstand. Jetzt zeigt sich wieder Leben. Sie treibt frisch durch.
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Gottseidank: die Feige treibt wieder (c) by Joachim Wenk |
Höchst Zeit sie nach vielen vielen Jahren wieder einmal um zu topfen. Sie ist mittlerweile ein sehr schöner Baum geworden.
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zur Belohnung bekommt die Feige einen neuen Topf (c) by Joachim Wenk |
Hier steht sie neben der Washingtonia. Und da komme ich zum ersten neuen Projekt. Naja vielleicht ist es nicht wirklich ein Projekt sondern eher nur eine Aktion.
Die Washingtonia muß auch umgetopft werden. Sie soll künftig auch im Winter draußen bleiben. Sie ist einfach zu groß fürs Quartier und vor allem derart schwer, daß sie nur noch von mindestens vier Personen nicht all zu schwächlicher Statur, transportiert werden konnte.
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Feige und Washingtonia auf der Terrasse (c) by Joachim Wenk |
Hier wird sie künftig wohnen.
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was ist das? (c) by Joachim Wenk |
Also wenn man die Teichfolie weg nimmt, sieht man schon eher, um was es sich handelt. Wie die Hanfpalme auch, bekommt sie einen Corten-Stahl-Pflanzkübel. Weil sie im Winter draußen bleiben muß, ist der von innen isoliert. Auf die Dämmplatten kommt jetzt ein Heizkabel und dann wird die Teichfolie eingelegt.
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der neue, fertig isolierte Stahl-Kübel für die Washingtonia (c) by Joachim Wenk |
Dass man halbwegs erkennen kann, was das für ein Monster an Blumentopf ist, habe ich Volker einmal daneben positioiniert.
Wenn die Palme dann getopft wird, benötigen wir wieder einen Bekannten mit einem Schlepper, an dem eine Frontgabel montiert ist. Von Hand ist diese Palmen nicht mehr in den Topf zu heben.
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ja es ist ein Kübel und kein Blumentopf mehr…. (c) by Joachim Wenk |
Das nächst kleine Projekt seht ihr hier. Da waren früher immer Geranien drin. Das gefällt mir schon länger nicht mehr und nun wird sich das ändern. Ich werde euch in jedem Fall auf dem Laufenden halten…
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noch ein kleines Gartenprojekt (c) by Joachim Wenk |
Mindestens einmal die Woche muß der Rasen gemäht werden- wenn das nur so leicht ginge…
Draußen bei den Weihern ist es im Moment ruhig. Nur dass einmal die Woche der Rasen gemäht werden muß und unser Aufsitzmäher gerade den Geist auf gibt. Das ist kein günstiger Moment für solche Marotten, das könnt ihr uns glauben.
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unser Karpfenweiher im Mai (c) by Joachim Wenk |
Ein kleines Fleckchen Wiese muß aber, egal mit welchem Mäher gemäht wird, ohnehin ausgespart bleiben. Habe ich doch hier am Ufer die Bachnelkenwurz entdeckt. Eine schöne kleine Staude mit netten Blütenglöckchen. Die soll sich noch ein wenig weiter ausbreiten.
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Neuentdeckung: Bach-Nelkenwurz am Weiherufer (c) by Joachim Wenk |
Mit einigen Mühen und Aufregern haben wir wenigstens noch den Rasen im Garten geschafft zu mähen. Bis zum nächsten Wochenende, an dem der nächste Geburtstag und die Kirchweih und Besuch ins Haus steht, ist hier wieder alles voll Löwenzahn und Gänseblümchen. Ich finde es aber auch so frisch nach dem Mähen immer einen tollen und irgendwie beruhigenden Anblick.
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der Rasen ist frisch gemäht (c) by Joachim Wenk |