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Gärtner-Tagebuch |
Was in diesem Beitrag steht:
Was mir an meinem großen Garten am Land so gefällt
Nun war es ja die letzten Wochen immer so, dass unter der Woche, sogar oder gar erst am Freitag noch, sehr schönes Wetter war. Ein Wetter, das vom beginnenden Frühling zeugte. Pünktlich zum Wochenende kam dann jeweils der Temperatursturz und es wurde ungemütlich.
Hecken und Baumfällarbeiten für den Brennholzvorrat
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Unser Garten einmal von der anderen – äußeren – Seite aus gesehen (c) by Joachim Wenk |
Hier sieht man den Gemüsegarten mit links dem Walnußbaum und Ramblerrose und rechts unserer großen Eiche.
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Der Gemüsegarten einmal von der anderen – äußeren – Seite aus gesehen (c) by Joachim Wenk |
Die Haselnußhecke, die geschnitten wird. Armdick und bis zu 6 Meter hoch sind die Haselnußäste.
Am Dach der Werkstatt (von vorne ist das die hellbraune Wand neben dem grünen Hüttenzauber, die oft in Bildern zu sehen ist) muß im Sommer etwas gerichtet werden. Daher mußte der Heckenschnitt dieses Jahr sein.
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Hasenußhecke hinter der Werkstatt (c) by Joachim Wenk |
Zwischen der Eiche links und der Esche rechts steht noch ein kleinerer Baum. Der kommt heute auch weg, damit die beiden Großen besser wachsen können.
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Große Bäume hinter der Nebengebäuden (c) by Joachim Wenk |
Angefangen haben wir mit den Haselnüssen. Ast für Ast wird mit der Kettensäge abgeschnitten. Die Äste sind so dick, daß wir sie natürlich als Brennholz für unseren Ofen im Winter aufheben. Irgendwann in den nächsten Jahren wird es draußen dunkel sein, vielleicht gibt es Schneesturm oder es ist klirrend Kalt bei wieder 15 Grad unter Null. Oder wir haben Heilig Abend, sitzen vorm warmen Ofen und legen genau eines dieser Holzscheite nach, bevor wir uns ruhig in Sessel und Sofa zurück lehnen. Es ist so schön, das so leben zu können.
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Die ersten Äste sind abgeschnitten (c) by Joachim Wenk |
Hier wird schon sortiert. Die Guten fürs Öfchen und die schlechten weil zu dünnen fürs Osterfeuer.
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Holz für den Ofen und für das Osterfeuer (c) by Joachim Wenk |
Hand in Hand wird gearbeitet. Bis man sich versieht ist das Dach frei geschnitten.
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Haselnüsse sind auf den Stock gesetzt, das Werkstattdach frei zugänglich (c) by Joachim Wenk |
Wenden wir uns also der Esche zu. Nein, sie kann wirklich nicht stehen bleiben, so eng neben einer anderen Esche und einer Eiche.
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Die Bäume stehen zu eng (c) by Joachim Wenk |
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Nein: die Bäume STANDEN zu eng (c) by Joachim Wenk |
Jetzt habe die beiden großen mehr Platz für die Kronen und die Wurzeln.
Schade ist es natürlich, einen Baum, der so viele Jahr hier stand, zu fällen. Andererseits freue ich mich auch hier wieder aufs wärmende Ofenfeuer in dunklen Wintertagen. Ich bin da nicht sehr erfahren, habe aber glaube ich etwa 30 Jahresringe gezählt.
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Eiche und Esche können sich nun besser entwickeln (c) by Joachim Wenk |
Für die einen ist es ein Transporter, gefüllt mit Holzstücken. Für mich sind es viele warme Winterabende.
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schönes Brennholz für lange Winterabende (c) by Joachim Wenk |
Nun wird wieder alles eingepackt und ums Grundstück herum nach Hause gefahren. Noch ein Blick von dieser Seite in meinem Garten.
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noch ein Blick in den Gemüsegarten (c) by Joachim Wenk |
Frisch spaltet sich das Holz am besten. Nur die ganz dicken Stücke vom Baum müssen gespalten werden. Der Reste kann im Ganzen trocknen.
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Auch beim Brennholz sind wir Selbstversorger (c) by Joachim Wenk |
Zurück bleibt ein mannshoher Haufen Äste auf Nachbars Grundstück. Die kommen noch auf den Haufen für’s Osterfeuer, außerhalb des Dorfes. Dazu müssen wir aber erst einmal einen Bekannten mit seinem Schlepper nebst Anhänger organisieren.
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Was übrig bleibt ist ein Haufen Äste (c) by Joachim Wenk |
Selbstversorger und Nachhaltigkeit selbst beim Brennholz
Wo ich auch hin komme, finde ich im Moment diese Haufen. Sonntag fahren wir kurz zu den Weihern. Die nächsten beiden Wochenende werden wir jeweils eine kleine Gesellschaft bewirten und unsere Karpfen servieren. Darum mußten wir schon einmal welche nach Hause holen.
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Auch bei den Weihern das gleiche Bild: ein Haufen Äste (c) by Joachim Wenk |
Auch hier draußen muß ich wieder an die Nachhaltigkeit bei unserem Brennholz denken. Bisher haben wir noch kein einziges Stück Holz für den Ofen kaufen müssen. Alles kommt vom eigenen Grundstück, ob nun im Garten oder bei den Weihern. Drei große Bäume wurden unter anderem bereits gefällt, mit der Esche heute sind es vier. Das Holz wird eines Tages verbrannt sein oder ist es schon. Woher nehmen wir dann unser Brennholz? Die Eiche und und Esche werden sicher nicht dazu gefällt. Jetzt komme ich zu dem Punkt, daß ich meine, es wäre eigentlich notwendig, auch Bäume nach zu pflanzen. Bis die dann aber dreißig Jahresringe hätten, wären wir schon fast 80. Ob wir dann noch Holz machen können? Also ist es fast ein wenig zu spät, um neue Bäume zu pflanzen. Wie heißt es immer?
„Wenn ich wüsste, daß ich morgen sterbe, täte ich heute noch einen Baum pflanzen.“
Nach uns kommt ja nicht die Sinnflut, vielleicht braucht da auch wieder irgend jemand Brennholz oder freut sich am Baum?
Nun vielleicht glaubt ihr es ja nicht, aber so wie die Natur, wenn man sie lässt, Eisenkrautwolken über Katzenminzenkissen wachsen lässt, so lässt sie ja auch Bäume wachsen. Bei uns ist das jedenfalls so. Wieder ein Hoch auf eine gewisse Grundstücksgröße.
Hier draußen bei den Karpfen wuchern die Erlen. Im Möhrenbeet ist der Löwenzahn das Unkraut. Bei den Weihern sind es tatsächlich Bäume, nämlich Erlen.
Um die Weiher müssen sie spätestens alles zwei bis drei Jahre abgeschnitten werden, damit Licht ans Wasser kommt. Dennoch lassen wir hier und da welche länger wachsen und unten am Bach erst recht. Die schneiden wir dann ab, wenn sie ebenfalls gut Armdick sind. Sie treiben rasch wieder aus und in wenigen Jahren können sie erneut geerntet werden. Zudem gehen ja laufend überall neue Sämlinge auf. Ein paar werden wir wieder zu hohen Bäumen wachsen lassen.
Früher wurde auf diese Weise ja richtig großflächig Holz angebaut und vor allem geerntet. Man sprach hier von Niederwald. Heutzutage haben wir nur noch Hochwald. Fast ausgewachsene, eng stehende Bäume. Im Niederwald wird, genau wie bei unseren Erlen und Haselnüssen, immer geerntet, wenn die Stämme brauchbare Dicke erreicht haben. Bodeneben wird der Baum, der später eher in Strauchform wächst, abgeschnitten. Er treibt mit mehreren Stämmen wieder aus. Die Fichten, die gerade hier in Mittelfranken fast ausschließlich den Wald bilden, sind dazu überhaupt nicht geeignet. Haselnuß, Erle, Hainbuche oder Linde waren im Niederwald die Stars.
Erlen und Haselnüsse haben wir und nutzen sie tatsächlich aus so. Linde würde mich ja reizen. Vielleicht sollte ich doch noch einen Baum oder zwei pflanzen? Nicht dass ich morgen sterbe, aber vielleicht könnten wir davon noch einmal ernten. Hier draußen findet sich dafür schon Platz. Ich glaube die viele Arbeit mit intensiven Sinnieren, hat mich da wieder einmal auf eine nicht alltägliche und daher von mir so geliebte Idee gebracht.
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geerntete Erlen und hinten am Weiher noch stehende Erlen (c) by Joachim Wenk |
Man kann natürlich die Erlen am Weiher nicht nur fürs Brennholz oder Osterfeuer schneiden. Auch eine Erlen-Formhecke um den Karpfenweiher ist möglich. Diese Idee kam vom Volker.
Wahrscheinlich war er dazu auch einmal wieder zu lange draußen beim Arbeiten und beim Sinnieren. Wie man sieht sind die dabei enstprießenden Ideen nicht die schlechtesten, finde ich.
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Erlenhecke am Karpfenweiher (c) by Joachim Wenk |
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Erlenhecke am Karpfenweiher (c) by Joachim Wenk |
Für heute habe ich aber jetzt endgültig genug sinniert. Jetzt bin ich einmal gespannt, wer es bis hier unten geschafft und alles gelesen hat.
Zum Schluß habe für die treuen Leser noch ein witziges Rätsel. Am Wochenende war es herrliches Wetter. Leider kommt das aber auf allen Fotos überhaupt nicht zum Ausdruck. Scheinbar habe ich nur bei Wolken fotografiert. Zusammen mit der noch recht farblosen Landschaft sieht es kalt und ungemütlich aus. Auf einem Foto allerdings kann man aber trotz Wolkenhimmel sehen, dass es wirklich richtig warm war.
Wer kann mir sagen, an was das zu sehen ist? Welches erfahrene Gärtnerauge findet die Lösung? Ich bin gespannt auf eure Kommentare unter meinem Beitrag hier.