Geschafft. Das Wochenende ist vorbei. Also ehrlich, das war wirklich scheußlich, das Wochenende.
Und damit meine ich nicht die schöne Familienfeier bei uns und die Geburtstagsfeier eines Freundes am gestrigen Abend. Scheußlich war das bitterkalte Wetter und der bitterböse Schnupfen, der mich ab Samstag Nachmittag flach gelegt hat.
Trotz Krankheit und Mistwetter ab Samstag Nachmittag habe ich ein paar kleinere Arbeiten erledigen können. Und eine Neueinführung im Lebensmitteleinkauf ist auch vollzogen.
Mich ärgert ja wirklich die neue Werbekampagne des Discounters mit dem großen „L“. Nur um von den schändlichen Auswirkungen der eigenen Preispolitik auf die Zulieferer, Produzenten und die armen Tiere abzulenken werden dort jetzt andere Anbieter diffamiert und lächerlich gemacht. Es soll ein positives Bild des Discounters entstehen, das es so aber in der Realität nicht gibt. Ich jedenfalls werde meine Einkäufe dort ein wenig reduzieren. So haben wir zum Beispiel jetzt eine neue Möglichkeit gefunden, unsere Milch einzukaufen: wir holen sie einfach an der Tankstelle. So umgehen wir die Discounter, zahlen vielleicht etwas mehr für die Milch, die aber frisch ist und unverändert. Keine H-Milch. Und praktisch ist es allemal, weil wir ja immer auf dem Weg zur und von der Arbeit an der Tankstelle vorbei kommen. Da jetzt auch kein Verpackungsmüll mehr anfällt, schonen wir dadurch auch wieder die Umwelt.
Was schaut ihr denn so stirnrunzelnd? Ich finde das eine sehr gute Sache!
Ach jetzt! Jetzt verstehe ich. Ihr dachtet, wir kaufen die Milch an der Tankstelle. Nein, nicht an der Tankstelle sondern in der Tankstelle. Bei uns gibt es neuerdings direkt an den Höfen der Milchproduzenten solche Milchtankstellen. Unsere ist einfach ein Gartenhäuschen mit einer Kuh davor. Wenn man, wie gestern nachts hinfährt schaltet sich das Licht an. Innen ist ein Automat in den man Münzen einwirft und dann in die mitgebrachten Flaschen die gewünschte Milchmenge abfüllen kann. 1l Roh-Milch kostet 1€. Flaschen haben wir in allen Größen und Farben daheim, so dass jetzt immer welche im Auto sind, zum Milch tanken.
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Kuh vor der Milchtankstelle |
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Die Milchzapfsäule in der Milchtankstelle |
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Milch zapfen in der Milchtankstelle |
Samstag Vormittag, als die Sonne noch schien, habe ich im Garten das Wasser nach der Winterruhepause wieder angestellt. Die Erde ist staubtrocken. So können meine Ackerbohnen, Erbsen, Spinat, Radieschen oder der Gründünger nicht keimen. Da ist keinerlei Feuchtigkeit im Boden. Also habe eben gegossen. Jetzt ist der Boden feucht und ab da gingen die Temperaturen in den Keller. Manchmal fühlt man sich doch wirklich veräppelt. Jetzt wird wieder nichts keimen. Zwar steht nun Feuchtigkeit zur Verfügung, fehlt es doch jetzt aber an Wärme.
Da lobe ich mir einfach das Gewächshaus. Hier ist beides im richtigen Maße vorhanden und alles wächst und keimt. Weil sowieso der Gartenschlauch gerade in Aktion war, habe ich im Gewächshaus gleich wieder den Wärmespeicher gefüllt. So nenne ich die Tonne mit Wasser, die mittig im Haus steht. Tagsüber heizt sich das Wasser auf. Zum Gießen steht damit immer temperiertes Wasser bereit. Und Nachts wird die im Wasser gespeicherte Wärme wieder an die Umgebung abgegeben. Das gleicht die Temperaturspitzen etwas aus.
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tags warmes Gießwasser und nachts Wärmepuffer im Gewächshaus – das Regenfass |
Heute gehe ich mit der Kamera auch einmal ganz nah heran. Sehen sie nicht prächtig aus die jungen Wilden im Häusle.
Rucola für würziges Pesto.
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RucolaPflänzchen im Gewächshaus |
Und ein Fest für meine Augen. Ein paar Frühlingszwiebeln sind doch gekeimt. Einmal habe ich schon nachgesät, weil nichts aufging.
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endlich keimen die Frühlingszwiebeln |
Der Salat “ Maikönig“ direkt hier vor Ort gesät ist jetzt auch schon gut zu erkennen. Er steht noch zu dicht, daher werde ich versuchen, ihn zu vereinzeln. Vielleicht können ein paar zu dicht stehende Pflänzchen ja in einer Reihe daneben wieder weiterverwendet werden. In den Saatschalen pikiere ich ihn ja auch in der Größe. Wäre doch schade um die tollen Pflanzen, wenn ich sie nur ausreißen täte.
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Maikönig im Gewächshaus |
Und schließlich der Winterportulak. Der kommt in den Smoothie oder wird, solange noch zart, als Salat verspeist.
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das wird einmal Winterportulak |
Schließlich noch der Rettich. Auch hier muß wohl noch etwas vereinzelt werden, damit er sich schön entwickeln kann.
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Rettichsämlinge |
Auch das junge Gemüse in den Saatschalen im Partyraum oder Wohnzimmer musste pikiert werden.
Kohlrabi und Lauch, Tomaten, Paprika, Chilies, Andenbeere waren an der Reihe.
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pikierte Kohlrabi |
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Maikönig – auch nicht größer als draußen im kalten Gewächshaus! |
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Glockenpaprika und Wildchili, Andenbeerenpflänzchen und frisch gesät |
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Meine Tomatenpflanzen für 2015 |
Die beiden schon vor einiger Zeit pikierten Artischocken wachsen ganz schön.
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Artischocken |
Palmen und Oleander stehen bereits im Freien und haben Platz gemacht im Palmenhaus. Bevor die Dahlien vorgetrieben werden, stehen zunächst erst einmal die Saatkartoffeln in ihren Eierschachteln. Zwei Tage verbrachten sie zum Brechen der Keimruhe im warmen Wohnzimmer. Jetzt können sie bei 10°-12° in aller Ruhe anfangen zu treiben.
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Kartoffeln zum Vortreiben ausgelegt |
Nach dem Essen, hüpfte ich wie immer, frohen Mutes zurück in den Garten. Zum Kuckuck, was war das denn? Mit einem Mal ist das so kalt, daß Pull, Winterjacke und Mütze notwendig waren.
Die Einfassungsteine für das Mäuerchen-Beet im Vorgarten wollte ich legen. Vier Steine habe ich geschafft. Es nieselte mittlerweile ganz leicht. Und ich spürte, dass mit mir etwas nicht stimmt. So schnell, wie die Kälte in den Garten schlich, überfiel mich dieser ekelhafte Schnupfen. Also nichts wie rein ins Haus, ab unter die Dusche und dann aufs Sofa.
Dort brachte mich dann auch niemand mehr weg. Somit haben wir nicht nur am Freitag die Jahreshauptversammlung vom Gartenbauverein ausfallen lassen müssen (die Arbeit in der Firma nahm kein Ende) genau wie den Geburtstag meines Cousins, sondern auch am Samstag die Starkbierparty im Nachbarort in der Festscheune. Dafür hatten wir dann die Familienfeier am Sonntag bei uns und besuchten am Abend das Geburtstagsfest eines Freundes. Ein schöner Ausklang für ein durchwachsenen Wochenendes.