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Eierkarton in Stücke reißen (c) by Joachim Wenk |
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Schnippsel mit kochendem Wasser übergießen und einweichen (c) by Joachim Wenk |
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ausgepresster Eierkartonteig (c) by Joachim Wenk |
Schließlich kann man den Papierteig ausrollen. Ich habe ihn direkt auf ein Gitter vom Dörrapparat gerollt. In der Literatur findet man auch den Hinweis, den Teig auf ein Stoff-Geschirrtuch auszurollen. Getrocknet muß es ja in jedem Fall werden und da ist ein Geschirrtuch als Unterlage sicher auch praktikabel.
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augepressten Papierteig auf Unerlage ausrollen (c) by Joachim Wenk |
Wenn die Masse schließlich auf der Dörrunterlage gleichmäßig verteilt ist (bei mir waren es maximal 5 mm Dicke), kann man die Samen aufstreuen.
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fertig ausgerollter Papierteig (c) by Joachim Wenk |
Damit die Saatscheiben in unserem Weihnachtsbrief auch etwas mit uns und unserem Garten zu tun haben, verwendete ich natürlich selbst gesammelte Samen. Den ganzen Sommer über war ich fleißig und zupfte immer wieder die kleinen Samenkapseln vom Seidenmohn ab, um sie zu trocknen.
Die Samen habe ich dünn über die feuchte Masse gestreut und abermals mit dem Nudelholz gut angedrückt. Man kann die Samen auch in den Teig mischen, bevor man ihn auf der Unterlage ausrollt. Gerade bei so kleinen Samen finde ich das noch praktischer. Sie haften nach dem Trocknen somit besser an oder eben in den Saatscheiben und fallen nicht so leicht herunter. Bei nur nachträglich aufgewalzten Samen machte ich die Erfahrung, daß sie beim weiteren Verarbeiten leicht abgehen und man dann überall Mohnsamen oder andere Samen herumliegen hat.
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die Samen für die Saatscheiben (c) by Joachim Wenk |
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Mohnsamen wurden in den Papierteig eingewalzt (c) by Joachim Wenk |
Jetzt kommt das Trocknen. Also die übliche Trocknungs-Methode im Backofen bei 50° C , wie für Kräuter oder Dörrobst , würde ich nicht empfehlen. Schließlich sollen die Samen ja keimfähig bleiben. Wenn die Pappmachemasse bei knapp über 30°C getrocknet wird, ist sie in einem Tag durchgetrocknet und die Samen bleiben keimfähig. Das habe ich getestet. Sicher geht auch das Trocknen an der Luft. Oder man nimmt den Backofen und lässt ihn nie unbeaufsichtigt, schaltet immer nur kurz ein, daß Temperatur da ist und dann gleich wieder aus. Ich glaube, daß das aber zu unpraktisch ist. Über der Heizung kann es auch recht heiß werden! Dauert hingegen das Trocknen zu lange, besteht die Gefahr, daß die Samen anfangen zu keimen.
Wenn die Masse schließlcih durchgetrocknet ist und sich, wie im Foto ersichtlich, die Ränder nach oben wölben, kann sie weiter verarbeitet werden. Ich habe mir Quadrate angezeichnet und diese dann ausgeschnitten.
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fertig getrocknete Papiermasse mit aufgezeichneten Quadraten (c) by Joachim Wenk |
Die Quadrate sind jetzt die Geschenkbeigabe im Weihnachtsbrief gewesen.
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Selbermacher Saatscheiben in Quadratform (c) by Joachim Wenk |
Ich habe die einzelnen Quadrate noch einmal in kleine Tütchen gepackt. Einmal, weil eben doch etliche Samen abfallen, da ich sie nicht in den Teig geknetet hatte, sondern nur oben eingewalzt. Zum anderen schützt das Tütchen vor Feuchtigkeit beim Versand.
Schön sind die Selbermacher-Saatscheiben auch mit einem hübschen Band als Geschenkanhänger.
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Selbermacher Saatscheiben als Geschenkbeigabe in Briefpost oder als Geschenkanhänger (c) by Joachim Wenk |
Als selbst gesammelte Samen aus dem Garten eignen sich auch Ringelblumen- oder Tagetessamen. Samen vom Baumspinat oder auch einmal vom Schnittlauch. Beobachtet einfach einmal in der kommenden Saison eure Pflanzen. Vielleicht fällt eine Pflanze besonders auf wegen der reichen Samen, die geerntet werden könnten. Dann sammelt sie und schon habt ihre einen Vorrat für neue kreative Selbermacher-Saatscheiben. Mit diesen Geschenk-Anhängern und Beigaben bringen wir immer mehr Grün und Blüten in die Welt!