Und wieder sind zwei Angelegenheiten auf den Weg gebracht. Sie sind seit ein paar Monaten mal mehr und mal weniger in Vorbereitung und dümpeln gar seit Jahren im Hinterkopf herum.
Zwei Apfelbäume sind gepflanzt, die an einem Spalier erzogen werden sollen und zwei weitere Apfelbäume hab ich draußen bei den Weihern gepflanzt. Sie werden zu Halbstämmen erzogen, weil dort der nötige Platz dazu ist. Zwar wäre auch Platz für Hochstämme, die dann aber bei der Ernte recht umständlich sind.
Die jungen Bäume habe ich ganz zeitig im Jahr bereits von einem Bekannten erhalten. Es handelt sich um widerstandsfähige, gesunde alte Sorten.
In vielen Mailkontakten habe wir lange überlegt, welche Bäume für mich in Frage kämen. Wichtig war mir, daß sie sich auch gegenseitig beim Bestäuben helfen, da in der näheren Umgebung keine anderen Apfelbäume stehen. Lagerfähig sollten die Früchte sein, natürlich von alten und bewährten Sorten. Wenn sie dann noch robust und wenig krankheitsanfällig sind, wäre es mir durchaus recht.
Tatsächlich konnten wir uns auf zwei Bäume einigen, als es dann aber, wie so oft im Leben, anders kam. als gedacht.
Genau darin lag das Problem. Ich habe etwas anderes gedacht, als der Apfelprofi.
Ich hatte Halbstämme im Sinn. Draußen bei den Weihern sollten sie stehen, wo sie sich entfalten können. Im Frühjahr sah ich sie in der Wiese zusammen mit Löwenzahn und Schlüsselblumen traumhafte Frühlingsbilder erzeugen.
Christian, so heißt der andere Beteiligte, ging aber von schwachwachsenden Apfelbäumen, veredelt auf Unterlage M9 aus. Die eignen sich für kleine Spindelbäume oder Spaliere und auf keinen Fall für freistehende Obstbäume.
Gut, daß wir diesen Punkt noch rechtzeitig klären konnten. Das Ergebnis macht mich sehr glücklich.
Jetzt habe ich zwei schwachwachsende Bäumchen im Garten und zwei starkwüchsige draußen in der Landschaft.
Ein Apfelspalier gefällt mir seit unserem Besuch der Landesgartenschau in Schwäbisch Gmünd. Das dortige, als Zaun im Gemüsegarten, hat mich begeistert. Im kleineren Rahmen versuche ich das nun bei mir im Garten.
Hoffentlich gelingt es mir ,die Bäume so ordentlich und pflanzlich richtig zu erziehen, daß ein schönes Gesamtbild entsteht.
Die Voraussetzungen sind jedenfalls jetzt geschaffen. Das Gerüst steht und die Bäume sind gepflanzt.
Wie baut man nun so ein Gerüst? Lange haben wir überlegt, in den Baumärkten nach Materialien und Inspiration gesucht. Pfosten an den Seiten und Drähte für die Äste gespannt. Das ist klar. Aber wie stabilisiert man die Pfosten, daß die Drähte ordentlich gespannt werden können? Mit Erdankern, wie im Weinberg geschehen? Das wäre möglich. Dann haben wir aber die Abspanndrähte und die Anker im Boden. Beides ist hinderlich beim Mähen des Rasens und sieht an dieser Stelle nicht so aus, wie ich es gern hätte. Dann kommt noch die Frage nach den Pfosten. Einfach in den Boden gerammt, verwittern sie und müssen erneuert werden. Beton im Boden und sie mit Eisen oben drauf befestigt ist ein großer Aufwand und optisch ebenfalls eher suboptimal.
Wir entschieden uns für Einschlaghülsen. Die ließen sich leicht in den Boden einschlagen. Der Dorn ist so lang, daß sie wirklich stabil stehen. Da sie verzinkt sind, sollten sie auch eine Weile halten.
![]() |
Fundament für das Apfelspalier: Einschlaghülsen (c) by Joachim Wenk |
In die Hülsen kommen zugeschnittene, imprägnierte Rundhölzer. Damit aber jetzt die ganzen Drähte für die Apfeläste gut gespannt werden können, langen die Bodenhülsen nicht aus. Wir würden die Pfosten schräg nach oben zusammenziehen beim Spannen. Daher kommen oben auf, fest verschraubt dünnere Rundhölzer. Die Verhindern jetzt beim Spannen der vier Querdrähte, daß die senkrechten Pfosten zusammengezogen werden. Auch optisch finde ich das ein gute Lösung. Finanziell halten sich die Kosten mit dieser Konstruktion auch in Grenzen.
![]() |
Spanner halten die Spalierdrähte gespannt (c) by Joachim Wenk |
Damit wir die Drähte um die Außenpfosten plump herum wickeln müssen, um sie zu befestigen, haben wir einfach zwei Löcher übereinander gebohrt. Durch ein Loch geht der Draht nach draußen und durch das andere wieder nach innen, wo er zur Befestigung um den Draht gewickelt wurde.
![]() |
Befestigung der Spalierdrähte am Außenpfosten (c) by Joachim Wenk |
![]() |
Das Apfelspaliergerüst mit den beiden Apfeläumen (c) by Joachim Wenk |
![]() |
Das Apfelspaliergerüst mit den beiden Apfeläumen (c) by Joachim Wenk |
Am nächsten Tag ging es dann noch raus zu den Weihern. Schließlich ist es höchste Zeit, die Bäumchen zu pflanzen.
Dort draußen steht ja seit dem späten Herbst bereits der Zwetschgenbaum. Den habe ich als fertigen Halbstamm gekauft. Von ihm ist also schon mehr zu sehen. Da mein Obstbaumlieferant für diese Aktion ein privater Sammler und Erhalter alter und seltener Sorten ist, standen ihm natürlich nur die im vergangene Jahr veredelten kleinen Pflänzchen zur Verfügung. Das heißt, ich kann meine Apfelbäume von ganz klein auf begleiten und pflegen. Irgendwann werden es dann große Bäume sein und ich schaue diese Fotos mit den dünnen Ästchen an, die wir hier in den Boden gepflanzt hatten.
Wegen der Rehe und dem Biber mußten wir sie wirklich gründlich in Maschendraht einpacken.
![]() |
Obstbaumreihe bei den Karpfenweihern (c) by Joachim Wenk |
![]() |
Obstbaumreihe bei den Karpfenweihern (c) by Joachim Wenk |
![]() |
rechts die Zwetschge, in der Mitte Hendunger Schneeapfel und links “Albert” (c) by Joachim Wenk |
![]() |
fränkische Hauszwetschge (c) by Joachim Wenk |
![]() |
Hendunger Schneeapfel (c) by Joachim Wenk |
![]() |
Apfelbaum Albert (c) by Joachim Wenk |
Eine Antwort auf „Spalierobst und Obstwiese mit Apfelbäumen“