
Der Traum vom Landleben wird zum Leben auf dem Land. Die Traumwelt wird zur echten Welt und die echte Welt zur Scheinwelt. Verkehrte Welt!
Der Traum vom Landleben wird zum Leben auf dem Land. Die Traumwelt wird zur echten Welt und die echte Welt zur Scheinwelt. Verkehrte Welt!
Und wenn man genau hinsieht, erkennt man auch frisches Gras in der Steppe.
Der Himmel ist blau, wie im Hochsommer. Vor diesem Hintergrund tänzeln die letzten Schönhütchen durch den Herbst. Ein wenig zerfleddert aber nicht ohne Charme, wie ich finde.
Oh und der Blutstorchschnabel zu ihren Füßen. Ihm hat Hitze und Trockenheit nichts anhaben können. Wie jedes Jahr hat er ein irrsinnig große Fläche im Beet einfach zugewuchert. Gottseidank! So habe ich, genau wie bei der Katzenminze, den ganzen Sommer über bis jetzt ununterbrochen überall die hübschen kleinen farbintensiven Blütchen.
Ganz genau dort, wo die zerzausten Schönhütchen ihren herbstlichen Tanz aufführen und der Storchschnabel unermüdlich weiter kleine Blüten treibt, kann man diese „bis aufs Blut“ bewaffnete Pflanze bestaunen.
Ich habe im Garten keine, die größere und mächtigere Dornen hat. Ich kenne hier auch keine Pflanze, die es mit der winterharten Zitrone dahingehend aufnehmen könnte. Dieses Jahr hat der Strauch im Frühling zum ersten mal geblüht. Und wie ich es erhoffte, schwängerten schon die wenigen ersten Blüten in seinem stacheligen Geäst die ganze Umgebung mit dem von mir so geliebten, schweren und klebrigen und süßen Duft der Zitrusblüten.
Den ganzen Sommer versuchte ich im Gestrüpp mögliche erste Früchte aus zu machen. Leider fand ich keine. Jetzt, da alles Laub weg war, entdeckte ich doch eine. Kugelrund, golfballgroß, traumhaftes warmes Gelb und ein Zitrusduft der an ihr haftet komplettierten diese schöne Frucht.
Zusammengesammelt im Garten habe ich auch einige meiner Sukkulenten. Sie sind frosthart, stehen aber jetzt regengeschützt unterm Carport-Dach.
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(c) by Joachim Wenk |
Gelb und dunkelstes Pink. Ich sag nur, die gelbe Färberkamille habe ich dort gepflanzt und die Lichtnelke kam selbst hinterher. Ein schönes Paar.
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(c) by Joachim Wenk |
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(c) by Joachim Wenk |
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(c) by Joachim Wenk |
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rosa Jacques Cartier |
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(c) by Joachim Wenk |
Und somit habe ich auch gleich einen Anlass, den Rambler Paul’s Himalayan Musk im Walnußbaum abermals zu präsentieren. Er blüht eben so schön und dabei so kurz. Sehr wenige Tag im ganzen Jahr und den Rest der Tage im Jahr heißt es warten auf diese nächsten Tage im nächsten Jahr.
Was ihn aber zu einer Pflanze würdig für meinen Garten macht ist das unkontrollierbare, unformbare, wilde Wachstum. Ihn könnte man in keinen Rahmen zwängen oder zu einer Form erziehen. Ihn kann nur jemand lieben, der fasziniert beobachtet, mit welcher Lebenskraft, ja Lebensfreude die Natur ans Werk geht und diese Freude dabei mit uns teilt. Wenige Tage im Jahr, aber ich genieße diese um so mehr.
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(c) by Joachim Wenk |
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(c) by Joachim Wenk |
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(c) by Joachim Wenk |
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(c) by Joachim Wenk |
Der ist gut, hechelt selbst sicher den ganzen Tag schweiß überströmt durch den Garten und redet dann von „es geschehen lassen“ und „das Schöne wahrnehmen wollen“. Naja ganz unrecht hat der nicht, der das von mir denken mag. Aber nein, ganz Recht auch wieder nicht. Hier der Beweis, ich kann auch zurück schalten und genießen.
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(c) by Joachim Wenk |
Bitte? Ihr versteht nicht was ich meine? Das verstehe ich nicht, seht doch genau hin. Ja, die Aussicht ist auch schön, aber nicht der Punkt um den es hier geht. Also noch mal einen Blick drauf werfen:
Wird es jetzt klarer? Aber sicher doch. Und wenn ihr noch nicht neidisch seid, dann blickt doch mal auf die Temperaturanzeige am Bedienteil.
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(c) by Joachim Wenk |
Eine halbe Stunde in „der Kuppel“ wie wir das nennen, spült alle Anstrengungen des Tages weich. Das kann ich euch versichern.
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(c) by Joachim Wenk |
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(c) by Joachim Wenk |
Wenn der Besucher in meinem Garten also irrtümlicher Weise nicht auf der Vorderseite des Hauses in den oberen Garten wandel,t um dort das oben gezeigte Bild zu sehen, dann gelangt er genau hier hin und sieht mich hier schwimmen? Nein, wenn Besuch kommt, dann treibe ich natürlich nicht hier auf der weichen und warmen Welle. Dann schwebe ich auf Wolke 7 vor Begeisterung, daß jemand zu Besuch gekommen ist.
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sie nannten es: die Kuppel (c) by Joachim Wenk |
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wärmendes Mittagsessen bei der Gartenarbeit (c) by Joachim Wenk |
So sitze ich also auf meinem Bänkchen im Gemüsegarten und träume. Oder träume ich gar nicht? In letzter Zeit denke ich viel nach über früher. Viel früher. Über meine Kindheit und wie mich das Gärtnern und Kochen und selber-machen schon immer begleitet. Ich erinnere mich an meine Träume vom großen Garten am Land, so wie in England vor allem die mit adeligem Landsitz. Oder vom Cottagegarten. Jedenfalls ein großer Garten und das Haus mittendrin. Und so kommen diverse Wünsche, Hoffnungen, Enttäuschungen und kleinere Schritte in Richtung meiner Träume in mir auf.
Wenn ich nun so darüber nachdenke stelle fest, daß sich so viel von dem ich träumte sich verwirklicht hat.
Schon komisch. Ein Leben lang träumt man von verschieden Dingen. Lebt dabei sein Leben. Erlebt viel. Schönes, trauriges und viele Enttäuschungen. Die Umstände ändern sich und man merkt nicht einmal dass gerade das real ist und realer wird, wovon man immer träumte!
Was, wenn einem dieser Umstand einmal gar nicht bewußt wird? Man merkt gar nicht, dass Träume war wurden und verpasst somit sein Glück. Ich bin mir sicher, daß genau das öfter vorkommt, als man meint.
Die eigenen wahr gewordenen Träume nicht erkennen? Unrealistisch? Könnte mir nicht passieren? Gebt es zu, ihr denkt das zuerst einmal. Und haben sich eure Träume nie erfüllt? Wenn ja, wann und wie habt ihr genau das realisiert?
Die meißten Träume erfüllen sich schließlich nicht von heute auf morgen, wie ein Lottogewinn, der einem endlich zu Geldsegen verhilft. Das kann man dann wohl wirklich nicht übersehen.
Aber denken wir an andere Wünsche, auch nicht materielle Wünsche. Sie werden vielleicht langsam wahr. Veränderungen, die sehr langsam vor sich gehen, nimmt der Mensch eben nicht so leicht war.
Auch verwirklichen sie sich nicht immer 1:1. Ich habe weder einen Landsitz in England oder bin plötzlich adelig und „finanziell unabhängig“. Aber ich habe ein wundervolles Häuschen mitten in einem großen Garten auf dem Lande.
Erwarte ich die schnelle und direkte Traumverwirklichung, muß ich enttäuscht sein, weil ich es nie erreichen werde und unendlich weit von meinen Träumen entfernt bin. Sehe ich aber was ich wirklich und eigentlich wollte damals in meinen Träumen und sehe, was ich habe, dann bin ich überglücklich, weil sich das fast alles verwirklicht hat.
So, meine Suppe ist aufgegessen. Eine Schluck blumig duftenden Tee hinter her getrunken und weiter geht es. Der Gärtner muß dann wieder auf die Ländereien zurück und an die Arbeit.
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Minestrone aus getrocknetem Gemüse (c) by Joachim Wenk |
Die Minestrone ist eine meiner kürzlich beschriebenen Fertigsuppen für Selbstversorger. (Weitere Rezepte gibt es hier: Fertigsuppen .)
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Minestrone aus getrocknetem Gemüse (c) by Joachim Wenk |
Im Herbst habe ich Pastinaken, Möhren, Sellerie, Lauchgrün, Tomaten und Petersilie aus dem Garten getrocknet. Das Gemüse wird dazu klein gewürfelt und dann gedörrt. Wenn es trocken ist, vermische ich es und gebe es in dicht schließende Behälter. So hält es sich mindestens ein Jahr.
Für die Zubereitung nehme ich pro Person 2 Eßlöffel vom getrockneten Gemüse, ein paar trockene Petersilienblätter und etwa 3 gehäufte Eßlöffel Reisnudeln. Alles in 500 ml kochendes Wasser geben und 10 Minuten leicht köcheln lassen. Danach mit etwas Olivenöl und Salz abschmecken.
So lange die Minestrone gart, habe ich den Kräutertee gebrüht. Heute ist es eine Mischung aus den Blättern von meiner Rosengeranie, den verblühten Blütenständen vom Lavendel und Zitronenverbenenblättern. Alles Erinnerungen an den letzten Sommer.
Und heute wärmen sie den leicht fröstelnden Gärtner in der Mittagpause.
Gegen Nachmittag kam dann sogar die Sonne heraus, schaffte aber nur 5°C dort, wo sie direkt hin schien.
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keine 5 Grad in der prallen Sonne (c) by Joachim Wenk |
Ich habe mich dann neben der Mittagspause und heißem Tee um die Bewässserungsschläuche gekümmert. Sie müssen jetzt unbedingt in die Beete. Wenn erst die Zwiebelblumen zu treiben beginnen, wäre es nicht mehr möglich, ohne zu viele davon ab zu brechen.
So schnell wird es aber wohl noch nicht gehen. Der Boden ist noch gefroren. Um zwei Beete zu verbinden muß ich unter der Grasnarbe einen Verbindungsschlauch verbuddeln.
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den Schlauch wollte ich vergraben (c) by Joachim Wenk |
Frisch den Spaten gezückt und rein damit ins Gras. So dachte ich jedenfalls, daß es gehen könnte. Aber mal wieder war kurz unter der Oberfläche ein Stein. Also daneben rein gestochen. Ups, der Stein ist größer. Nochmal und nochmal in den Rasen gegraben und immer das Gleiche. Ein so großer Stein? Witzig ist ja, daß ich wirklich zuerst dachte, mal wieder auf Steinbrocken im Boden gestoßen zu sein. Erst als dieser „Stein“ viel zu groß zu werden schien, um wirklich da zu sein, schaltete ich mein Gehirn ein. Klar, der Boden ist einfach noch nicht aufgetaut. An manchen Stellen aber schon und darum eben dieser anfängliche Irrtum mit dem Stein. Bei den weiteren Arbeiten in den Beeten merkte ich es noch oft. Die Erdspieße mit denen die Schläuche am Boden befestigt werden ließen sich nicht immer dort in den Boden drücken, wo ich es eigentlich wollte.
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diesen Sommer wird das Gießen einfacher (c) by Joachim Wenk |